Der Hinduismus als Weltreligion - Glauben
Der Hinduismus ist eine uralte Weltreligion, deren Alter auf etwa 3.000-4.000 Jahre geschätzt wird. Seit etwa 1.700 v. Chr. existiert diese Religion und zeichnet sich durch eine Anhängerschar von geschätzten 850 Millionen Brüdern und Schwestern aus. Diese Religion folgt in deren Ausprägung dem Christentum und dem Islam und umfasst auch in der Gegenwart eine weltumspannende Religionsgemeinschaft.
Entstehung des Hinduismus
Die Bezeichnung der Hindus für den Hinduismus ist ebenfalls "Sanatana Dharma" und bedeutet übersetzt "die ewig währende Religion". Die Benennung Hinduismus selbst geht nicht ursprünglich von den Anhängern aus, sondern entstand durch die englischen Kolonialbesitzer, die sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Indien aufhielten. Sie verstanden unter Hinduismus nicht nur eine, sondern mehrere religiöse Strömungen und fassten diese unter Hinduismus zusammen. Nach der Analyse des Wortes ergibt sich Hindu für Sihsnu oder Fluss, bezogen auf das Indus Tal.
Die Kraft des Gottes Brahman ist für alles Leben auf der Welt verantwortlich und verleiht allen Lebewesen ihre Seele und ihre Lebensenergie. Der Hinduismus ist eine Weiterentwicklung des Brahmaismus, welcher etwa 800-500 v. Chr. in Indien viele Glaubensanhänger fand und zu dieser Zeit die bestimmende Religion war. In Nachfolge des Brahmaismus sind im Hinduismus ebenfalls im Rahmen des Dharma die Grundlagen der Weltordnung als Moral, Kunst, Recht und Sitte übernommen worden. Einen Nachweis dafür stellt die Bekennung zu dem in Indien bis in die heutige Zeit gewahrten System der Kasten dar.
Hinduismus Götter
Die meisten Hindus beten den Gott der Güte an, der gleichsam als Vishnu bekannt ist. Neben Vishnu existiert eine weitere Gottheit, die über allen Göttern steht und mit Shiva benannt wird. Der Gott Shiva ist der Zerstörer und sorgt dafür, dass ein ständiges Werden und Vergehen auf der Welt möglich ist. Die Gottheiten Shiva und Vishnu sind die Basis für die zwei grundsätzlichen Richtungen, die im Hinduismus zu finden sind, der Vishnuismus und der Shivaismus. Gegenwärtig stellt die religiöse Wahrnehmung im Gegensatz zu früher den Gott Shiva nicht mehr zerstörerisch und bedrohlich, sondern freundlich und wohlwollend dar. Neben diesen beiden Glaubensströmungen beinhaltet der Hinduismus den Shaktismus, welcher eine enge Verbindung zum Tantrismus zeigt.
Heilige Schrift der Hindus
Wie bei allen Weltreligionen, so ist auch beim Hinduismus der gesamte religiöse Wissensschatz in einer heiligen Schrift niedergelegt, in den sogenannten Veden. Diese Veden sind etwa 3.000 Jahre alt und stellen eine geschichtsähnliche Überlieferung dar, welche zudem Sagen über die Gottheiten, heilige Lieder und sogenannte magische Beschwörungen beinhalten. In den heiligen Schriften sind ebenfalls die religiösen Regeln für das alltägliche Leben vorgegeben, die zehn Vorschriften beinhalten. Diese Regeln zeigen nicht nur die Anbetung der Götter und die Zugehörigkeit zum Hinduismus, sondern stellen auch eine Unterstützung für die Hinduisten dar, um ihr alltägliches Leben zu strukturieren und zu meistern.
Fazit zum Hinduismus
Der Hauptkern des Hinduismus als Weltreligion besteht darin, dass die religiösen Vorschriften besagen, dass das Dharma die Kraft ist, welche für das Ordnungssystem der Welt Verantwortung trägt ist. Dieses System betrifft die Pflanzen, die Tiere und die Menschen. Ein vielfach bekannter Begriff aus dem Hinduismus ist das Kharma. Dieses beschreibt eine Sammlung von allen guten und bösen Dingen, die ein Mensch in seinem Leben vollbracht hat. Diese Taten werden im Kharma aufbewahrt und entscheiden darüber, in welcher Kaste oder gesellschaftlichen Stellung der Wiedergeborene in seinem nächsten Leben existieren darf. In diesem Zusammenhang gehend die gläubigen Hinduisten davon aus, dass ein Weiterleben nach dem Tod vorgegeben ist, allerdings die Form des Wiedergeborenwerden nicht immer die menschliche sein muss. Die Hinduisten streben danach, dass nach dem Tod ihre Seele mit der sogenannten Weltenseele Brahman vereinigt wird und die Erlösung in einem stetigen Kreislauf des Sterbens und der Wiedergeburt nach einer unbestimmten Zeit erlangt wird. Dies ist die Voraussetzung, um dem ewigen Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt zu entkommen.
Der Hinduismus unterscheidet sich insbesondere dadurch von anderen Weltreligionen, dass eine erstaunliche Vielfalt an Göttern angebetet wird. Außerdem sind im Hinduismus keine Religionsbegründer bekannt, wie dies für das Christentum und den Islam mit Jesus und Mohammed gilt.